Bisher nutze ich die Canna Produktlinie zum ernähren meiner indoor-Damen, also nix mit bio. Mit der neuen Erlaubnis auch draußen anbauen zu dürfen würde ich jetzt aber gern meine Balkon-Pflanzen ausschließlich bio düngen. Jugend forscht…

Outdoor wird ausschließlich auf Erde sein, Standard-Mix 70% Anzuchterde, 25% Humus aus der Wurmkiste, 5% Hornspäne. Dies sollte für die Wachstumsphase reichen, ggf. will ich einen Sud ansetzen (Brennessel o.Ä).

Sobald es in die Blühphase geht sollten aber die richtigen Zusätze gegeben werden damit die Pflanzen alles bekommen um Blütenstände auszubilden. Ist ja noch ein bissl Zeit, darum stehe ich hier gerade am Anfang der Recherche, vielleicht habr ihr Erfahrungen oder Tipps aus dem bio-Dünger-Bereich?

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  • PostingInPublic@lemmy.world
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    2 months ago

    Ach jetzt habe ich hier so einen langen Text zum Anbau im Garten geschrieben, aber Du nimmst ja Töpfe.

    Wichtig für Dich ist, Dir nicht die “falschen” Bioanbau-Tipps anzueignen, es gibt sozusagen zwei Systeme, eines funktioniert wie chemische Düngung nur Bio, das andere ist die gute alte Kreislaufwirtschaft mit Misthaufen/Kompost.

    Hornspäne gehören in die zweite Kategorie! In der Kreislaufwirtschaft muss man immer N hinzugeben, da es im Winter ausgewaschen wird, dazu die Hornspäne. Zur Umsetzung wird ein aktives Bodenleben benötigt, Hornspäne versorgen die Erde für 3 Monate, brauchen aber erhebliche Zeit, bevor der N dann auch zur Verfügung steht. Ob Dein Wurmkompost dazu reicht kann ich Dir nicht sagen, ich würde auf jeden Fall noch ein paar von den Würmern mit reingeben. Mit einem aktiven Bodenleben handelst Du Dir natürlich auch die dazugehörigen Probleme ein. Wenn Du Dich traust, misch eine Schaufel Gartenerde unter. Die Jauche verwende ich nur, wenn ich schnell einen N Dünger brauche, das wird Dir bei soviel Hornspäne aber nicht passieren.

    Was die Düngung mit P und K angeht, ist bei Verwendung von Kompost als Grundlage für die Topferde nichts weiter zu beachten, da sie nicht auswaschen und im Kompost reichlich vorhanden sind. Kompost könnte ich im Recyclingcenter kaufen, aber ich habe ja meinen eigenen, den ich 1:1 mit Gartenboden vermische. Regenwürmer helfen bei der Umsetzung.

    Nach dem System Kreislaufwirtschaft werden Pflanzen nicht so stark, denn die Pflanzen haben immer nur so viele Nährstoffe, wie das Bodenleben liefern kann, was weniger sein wird, als die modernen hochgezüchteten Pflanzen verwenden können. Das ist bei den Tomaten nicht anders.

    Gibt man die Nährstoffe direkt, hat man die Probleme nicht, und solche Lösungen gibt es auch in Plastikflaschen im Baumarkt zu kaufen, auch in Bio. Ich nehme das nicht, mit dem Argument, dass ich ja nicht im Gewerbsanbau bin und mich 20 oder auch 40 Prozent mehr oder weniger nicht umbringen werden.

    Also tote Erde plus quasi chemisch wie Du es kennst, oder lebendige Erde mit wenig Arbeit, aber mit Abstrichen bei der Ausbeute!

    • Frisbeedude@sopuli.xyzOP
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      2 months ago

      Gute Info, danke. Ich habe auf dem Balkon eine Wurmkiste für den Humus, die Hornspäne kommt am Anfang nur mit der Erd-Mischung dazu. Ich hatte vor max. 1 - 2 Mal umzutopfen, da dies nur ein Versuch ist und der Hauptgrow sowieso weiter “chemisch” indoor läuft. Der Hinweis zu der Kreislaufwirtschaft ist wirklich gut, so ähnliche macht es @Guenther_Amanita@feddit.de ja auch. Auf meinem Balkon besteht diese schon mit den Hochbeeten, Hängekästen und der Wurmkiste. Dann werde ich diese Saison auf flüssige bio-Dünger im Aussenbereich verzichten und versuchen eure Ratschläge zu Herzen zu nehmen. Merci!