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  • Ich gebe dir die Differenzierung in deinem Artikel, die du vlt überlesen hast:

    "It is obvious that CCUS in the sector is not about reducing Scope 3 emissions from the final combustion/use of gas,” the report says. “Rather, it is about minimizing production-related Scope 1 emissions from gas with excessive CO2 content. This is in contrast to most other CCUS applications in the industrial and power sector, which aim to minimize the emissions coming from the end consumption of fossil fuels.”

    Das große Problem ist hier ja das greenwashing von Öl- & Gasprojekten mit CCS, was an den Emissionen der Endverbraucher nicht viel ändert. In anderen Bereichen der Industrie und Stromerzeugung, z.b. Zement was auch im Artikel genannt wird, ist CCS als Technologie notwendig für Mitigation.


  • Du verwechselst da mMn was. Unser Optimierungsziel ist die Konzentration von Treibhausgasen in der Atmosphäre zu senken und nicht, die vollständige möglichst sofortige Dekarbonisierung der Weltwirtschaft. Denn das wird einfach nicht passieren, egal wie rational, ökonomisch und richtig das wäre. Wir müssen aber trotzdem alle Optionen in der Mitigation nutzen. Und da gehört CCS einfach dazu.

    Wenn wir irgendwo von wissenschaftlichem Konsens reden, dann ja wohl beim IPCC. Und das IPCC hat schon 2005 in einem special report zu CCS diesen Technologien eine Rolle eingeräumt. Im summary for policy makers heißt es:

    Most scenarios project that the supply of primary energy will continue to be dominated by fossil fuels until at least the middle of the century. As discussed in the TAR, most models also indicate that known technological options could achieve a broad range of atmospheric stabilization levels but that implementation would require socio-economic and institutional changes. In this context, the availability of CCS in the portfolio of options could facilitate achieving stabilization goals (Sections 1.1, 1.3).

    Auch im 1.5C Report des IPCC spielt CCS eine Rolle. In 3 von 4 model pathways (Emissionsminderungs-Szenarien) müssen respektive zwischen 350 und 1200 Gt CO2 abgeschieden werden, v.a. in der Energieerzeugung, Chemie, aber natürlich auch die von dir genannte Zementherstellung. Aber grade in diesen Sektoren hängt die technische Entwicklung bzgl. CCS-Nutzung der Öl- & Gasindustrie hinterher. Hier die entsprechende Grafik zu model pathways aus dem summary for policy makers des 1.5C Reports:

    Das einzige Szenario das ohne CCS auskommt ist das in dem die Menschheit ihren Energieverbrauch radikal beschränkt. Das wird nicht passieren. Wenn man daran interessiert ist, Leid im Sinne von Klimafolgen pragmatisch zu mindern, ist CCS einfach unumgänglich.



  • Also bei letzterem bin ich absolut bei dir. Ich halte das auch nur bei großen Anlagen wie Kraftwerken für sinnvoll, da die Konzentration in den Abgasen ja höher ist als in der Atmosphäre. Die schlechte Imitation von Photosynthese mit technischen Mitteln halte ich für vergleichsweise dumm.

    Der Energieverbrauch steigt zwar stetig, aber das bisschen Energie was man investiert um Abgase von CO2 zu reinigen ist mMn nicht falsch investiert vor dem Hintergrund das Energieerzeugung mit EE immer günstiger und günstiger wird. Natürlich: “keep it in the ground” ist das nonplusultra, aber das wird es nicht in ausreichendem Umfang geben.



  • Aber was spricht gegen CCS? Klar kann man der reinen Lehre anhängen und fordern, dass alles komplett decarbonisiert wird, weltweit, am besten bis 2040. Aber realistisch gesehen werden einfach viele fossile Kraftwerke noch eine Weile laufen. Also mir ist es lieber das CO2 dann abzuscheiden. Da das Verfahren die Kosten für fossile Strom Erzeugung weiter erhöht, ist es für EE am Ende sicher kein Schaden.





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    7 months ago

    Und diese ganze absurde Debatte vor dem Hintergrund dass ca 20% des Bundeshaushaltes als Zuschuss in die Rentenkasse fließen. Das sind ca 50% (113 Mrd. €) der Ausgaben für soziales im Bundeshaushalt verglichen mit ca 23% (43 Mrd. €) ALG2 Leistungen (Zahlen 2022). Dazu kommen die Ausgaben der Kommunen für Miete, Kita, etc. für ALG2 Empfänger. Wobei der Bund inzwischen einen Großteil der kommunalen Kosten für KdU übernimmt, das also schon im Bundeshaushalt zu großen Teilen enthalten ist.

    Die Erhöhung des Bürgergelds ist ein winziger Bruchteil davon. Es sind peanuts mit denen sich niemals auch nur annähernd die Milliardenlöcher der ausbleibenden Verschuldung gestopft werden können und jede Debatte darüber verbietet sich, ist ehrlos, populistisch, appelliert an niederste Instinkte und ist volkswirtschaftlich blödsinnig. Die Abschaffung perverser Subventionen muss oberste Priorität haben. Das ist auch keine “versteckte Steuererhöhung”, wenn man eine Subvention auslaufen lässt…