• Ooops@kbin.social
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    10 months ago

    Klar, Speicher funktionieren nicht, Infrastruktur dafür ist umbezahlbar (auch wenn man tatsächlich 3/4 der Kosten bei Erneuerbaren gegenüber Atomstrom spart und dafür aufwenden kann), Ausbau von erneuerbarer Energie verzögert sich nicht auf Grund von Lobbyarbeit und als Umweltaktivisten getarnter Nimbys (also genau der selben Leute, wegen denen immer geweint wird, dass sie Atomkraft verhindern…) sondern weil die so teuer und schweer zu bauen sind. Und alles ist in Wirklichkeit ein großer Scam um mehr Kohle zu verbrennen… Weil nur Kohle oder Atomstrom unsere Energie sichern können, auch wenn die Wissenschaft das Gegenteil sagt. Und jeder tatsächliche Experte, der dir was anderes erzählt, lügt, weil er Teil der Verschwörung ist. Ich würde lachen, wenn es nicht so zum Weinen wäre…

    Die tatsächliche Frage ist: Grundlast und Erneuerbare oder Erneuerbare und Speicher. Aber natürlich verliert die extrem teure Atomkraft (siehe LCoE) da fast sicher (und selbst wenn es aufs Selbe rauskommt an Kosten, müssten die für Atomkraft jetzt im Vorraus bezahlt werden), also framen sie es um in “Speichern funktioniert nicht” also baut Atomkraft oder ihr unterstützt Kohle.

    Ist natürlich gelogen und ich hab oben bereits deutlich (und leicht überprüfbar) dargelegt, dass tatsächlich niemand bereit oder in der Lage ist auch nur die Kosten für eine minimale Grundlast druch Atomenergie zu bezahlen und genau die Länder, die so tun als ob, auch noch bei den Erneuerbaren hinterher hinken (kein Wunder, wenn die pro-Atom Propaganda immer noch eng mit anti-Erneuerbare verknüpft ist, obwohl sie selber ebenfalls massive Mengen an Erneuerbaren brauchen).

    Aber ich sehe schon, der Name ist Programm.

    • brainwashed@feddit.de
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      10 months ago

      Dann nochmal für langsame und diesmal vielleicht ohne ne Textwand Ironie: wie speichern wir ie ganze erneuerbare Energie nochmal um Grundlast abzudecken?

      • Ooops@kbin.social
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        10 months ago

        https://www.diw.de/de/diw_01.c.821878.de/publikationen/wochenberichte/2021_29_1/100_prozent_erneuerbare_energien_fuer_deutschland__koordinierte_ausbauplanung_notwendig.html
        https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/Fraunhofer-ISE-Studie-Wege-zu-einem-klimaneutralen-Energiesystem.pdf
        https://www.ise.fraunhofer.de/content/dam/ise/de/documents/publications/studies/Fraunhofer-ISE-Studie-Wege-zu-einem-klimaneutralen-Energiesystem-Update-Klimaneutralitaet-2045.pdf

        Jede Menge Daten und Modelle zusammengefasst:

        • Kurzzeitspeicher in Form von Kondensatoren, Schwungrädern, Batterien

        • Lastregulierung durch Änderung des Strompreis-Systems, so dass sich Verbrauch bei hohem Angebot (also niedriger Preis) direkt lohnt

        • Wind- und Solarenergie verhalten über 24h wie auch über 365 Tage betrachtet komplementär

        • Konstante Überproduktion (zwischen 115%-125% des Bedarfs; die 125% sind nötig bei schlechterer regionaler Diversifikation, z.B. weil unsere bayrischen Freunde weiter Windkraft blockieren)

        • Dadurch Verkleinerung der Zeitfenster, an denen Erneuerbare zu wenig erzeugt

        Was dann letztendlich bleibt und tatsächlich als Langzeitspeicher benötigt wird, ist gering. Gering genug dass es sich durch Wasserstoff ausgleichen läßt (produziert während des Großteils des Jahres, aber nur an höchstens 2 Wochen über das Jahr verteilt benötigt). Wasserstoff in Mengen, die vergleichweise gering sind im Vergleich zum Bedarf in der Industrie und für die Lagereinrichtungen (siehe Erdgas) und Verbraucher (siehe Verpflichtung zur Kompatibilität aller neuen Gaskraftwerke schon heute) großteils schon existieren und nur bedingter Umrüstung bedürfen.

        Kostet das alles 'ne Menge Geld? Klar… Nur Geld über die nächsten Jahrzehnte und teilweise privat finanziert (wenn der Strompreis nach Angebot/Nachfrage in Echtzeit schwankt wird kommerziell betriebener Speicher möglich - etwas das die ehemalige Regierung übrigens bewußt durch massive Doppelbesteuerung -als Endverbraucher beim Laden, als Produzent beim Entladen- unterbunden hat). Geld, dass zur Verfügung steht, weil Erneuerbare (ja, selbst 125% Produktion) nur ein Viertel der Kosten von Atomstrom haben.

        Außerdem: Ja. Wasserstoff als Langzeitspeicher ist ineffizient. Aber die Produktion ist quasi Nebenprodukt ohnehin bestehenden Bedarfs für Industrie etc. und der tatsächliche Kostenpunkt ist die die Speicherung

        Wie gesagt: Atomstrom verliert wirtschaftlich einfach. Und selbst wenn wir die optimalen Annahmen für Atomstrom machen (immerhin lässt sich Preisentwicklung über Jahrzehnte nicht perfekt bestimmen…) sind die Kosten höchstens gleich. Nur dass die im Falle von neuen Reaktoren großteils heute anfallen. Und dass quasi kein Land in der Lage ist, diese Investition so zu tätigen, wie es eigentlich nötig wäre.

        PS: Frankreichs Atommodell 2050+ (siehe Studie von 2021 des französischen Netzbetreibers) funktioniert übrigens auch nur, weil sie massive mit Produktion von Wasserstoff rechnen, für die Industrie, zum Export (zeitunabhängig von der Produktion, weil quasi jeder zur selben Zeit Produktionsüberschuss/-schwankungen haben wird) und als Speicher.

        Letzteres ist ein Detail, das auch gern verschwiegen wird. Atomkraft funktioniert ebenfalls nicht wirtschaftlich ohne Speicher. Guck dir mal Frankreich heute an. Fast das gesamte Jahr über Überproduktion -so massiv, dass sie gerade in den Sommermonaten auch mal die Hälfte für Wartungen runterfahren können- aber Stromimporte in den kalten Wintermonaten. Deren System rechnet sich schon heute nur über die große Menge an Exporten und weil es Strom zum Importieren im Winter gibt. Stell dir das Selbe mal vor ohne den Exportmarkt (alle nutzen Atomstrom und Erneuerbare oder Erneuerbare und Speicher… jeder hat einen Überschuss zur selben Zeit) vor. Und außerdem muss die Überproduktion noch weit größer sein als heute, da auch alle zur selben Zeit im Winter geringe Produktion und erhöhten Heitbedarf haben werden.

        Lange Rede, kurzer Sinn: Speicherung ist möglich und nötig sowohl für Atomkraft als auch in einem Modell mit erneuerbarer Überproduktion. Grundlast ist eine Option, lässt sich aber durch entsprechende Netztechnologien und Lastverteilung auf ein Minimum reduzieren. Klar, kostet diese Netzinfrastruktur 'ne Menge. Aber dafür ist die erneuerbare Energie spottbillig im Vergleich. Und außerdem ist es wesentlich besser finanzierbar als praktisch die gesamten Kosten im Vorraus jetzt zu zahlen. Und jetzt wäre exakt der Zetipunkt, wo wir mit dem Bau von Reaktoren anfangen müssten… in einer Anzahl, die übrigens fast um den Faktor 10 über dem liegt, was in Deutschland zu Spitzenzeiten betrieben wurde.